Nach den letzen langen Schul -Sommerferien begann am 13. August 1973 meine endgültige Einführung in die Arbeitswelt. Im ersten Lehrjahr gilt es auf die Zähne zu beissen, ich nehme mal an wie es für alle so ist wenn Mami nicht mehr alles regeln kann.
Mein Glück war, dass die Ausbildung vorwiegend im Werkzeugbau stattgefunden hat. Die geforderte Genauigkeit: 0.01 bis 0.001 mm, damit sind Herausforderungen vorprogrammiert. Auch wenn der Lehrlingschef gerne die Augen zugedrückt hätte, das Mass ist absolut, man kann es nicht schönreden....Physik ist nicht verhandelbar. Die Konsequenz: von Anfang an richtig oder es wird nie was. Da denke ich ist in meiner Persönlichkeitsbildung schon etwas hängen geblieben.
Mit der Autorität hatte ich eigentlich nie Probleme, beide Lehrlings -verantwortliche waren eine Bereicherung. Nicht das wir immer gleicher Meinung waren, aber die Wussten einfach so viel mehr als ich, ich wäre dumm gewesen nicht hinzuhorchen.
Wirklich mitgenommen aus der Lehrzeit habe ich: Pünktlichkeit in jeder Hinsicht, Effizienz und doch ergonomisches Gestalten von Arbeitsabläufen, andere Meinungen haben ihre Berechtigung, und last but not least, die Faszination was man mit Eisen/Stahl oder andere Materialien alles herstellen/formen/fräsen/drehen/biegen/bohren oder schweissen kann! Ich hoffe schwer, dass die Lehre als solches nicht untergeht oder bis zur Unkenntlichkeit von schnorrenden Bürokraten zerstückelt wird, es ist eine gesellschaftliche Bereicherung per-se!