Bruno Stüger Motorräder

Nachweis

Nach abgeschlossener Lehre war ich noch bis 1978 im Werkzeugbau meiner Lehrfirma VZ-Zug AG beschäftigt. Danach, mit etwas Angespartem war ich gewillt meine Träume zu verwirklichen. Ich bin mein eigener Herr....ich war damals 21 Jahre alt, mehr brauche ich dazu ja vermutlich nicht zu sagen. Im Nachhinein nur...meine Mutter hatte recht: arbeite zuerst ein paar Jahre und danach kannst du.. Aber habe ich auf Sie gehört, nein, wusst ja mal alles wieder besser. Als "mein eigener Herr" merkte ich schnell das es da auch Nachteile gab. Zu Selbstverwirklichung, Freiheit, Arbeitsmotivation kamen da auch ein wesentlich tieferer Lohn (wenn man alle Zeit einrechnet), angenehme und auch andere Kunden, Herausforderungen mit öffentlichen Ämtern, hohe Präsent-zeit, Existenzängste und so einiges mehr. Auf einmal musste ich MWSt abrechnen, Versicherungen für Betrieb und Garagen-Nummer aushandeln und begleichen. "Selbstverwirklichung" wird eindeutig überbewertet....mache mir im Sommer schon Gedanken was ich nächstes Jahr machen werde!

Nun, das ganze hat ja auch einen Multiplikator ähnlichen Faktor. Läuft etwas gut, verstärkt sich das von selber, und das ist schon ein tolles Gefühl... es gibt so einen Spiraleffekt nach oben. Trifft aber auch in die andere Richtung zu. Und ich habe auch gelernt was Verantwortung ist...weil jedesmal wenn etwas nicht so ging wie abgemacht, ging es aus meinem Portemonnaie. Dies ist auf jeden Fall etwas das mir geblieben ist. Bis heute plane ich alles mehrmals durch um die Fehlerquelle so klein wir möglich zu halten. Und, ich rechne immer mit dem Schlimmsten, was für die Umwelt auch nicht immer so toll ist, sagt meine Frau!

Nach einer schwierigen Zeit, hatte ich etwas gefunden...nämlich NISCHEN, das ist ein Bedürfnis der Kunden welches nicht oder nicht genug befriedigt wir. Ich habe zwei solcher Ausgemacht. Bessere Preise, gute Laune, bessere Lebensqualität.. und was wir da alles gemacht haben. Stellen sie sich vor, ich hatte im April bereits den Umsatz vom vorherigen Jahr. Wie geil ist das denn? Fortan sind wir öfters im Januar nach Afrika...hallooo mit den Motorrädern. Gotthard, Genua, Tunis und Tschüss.  Ich konnte mir mein eigenes Motorrad bauen die MOTOPLAST CBX. Gott war das ein geiles Eisen. 

Sehr interessant war auch die Arbeit für Keystone Press. Ich durfte einige Motorräder für die Fotografen der "Tour de Suisse" vorbereiten... und konnte zweimal selber Teile der Tour mitfahren. Mit einem Fotografen auf dem Sozius. Das war sehr lehrreich wenn man da Bilder für den Blick machen musste.  

Natürliche ziehen kleine Erfolge auch kleine Neider nach; muss man auch lernen damit umzugehen. Jedenfalls wollte der Vermieter meiner Werkstatt immer mehr $, und auch der Verkauf der Liegenschaft  war auf einmal nichtig, und so weiter. Ein neues Lokal war nicht in Aussicht, also irgendwann habe ich alles Verkauf und nur noch Fahrschule gemacht. Aus die Maus...es war Zeit für etwas neues..zumal ja eine Renovation anstand.