Erfahrung

Manchmal brechen wir auf um ein Ziel zu erreichen, aber manchmal begeben wir uns auf eine Entdeckungsreise.

"Edward de Bono" 

Afrika

Vorab, Afrika ist bei weitem nicht so gefährlich wie es immer publiziert wird. Die Menschen sind auch nicht alle am verhungern und am verdursten oder haben alle Malaria.  

Anfang der 80er Jahre ging es jeweils am 1.Januar mit den Töff nach Genua. Yap, meistens mit Schnee am Gotthard. Danach mit einer verrosteten Fähre übers Mittelmeer nach Tunis, weiter durch die Tunesische Wüste nach Touggourt, durchs Berberland nach Ouargla und Tamanrasset. Der Zwangsumtausch gegen Dinare an der Algerischen Grenze hat den Schweizer Franken auf 5 Rappen abgewährtet. Somit hat die Hühnersuppe in Touggourt damals fast 50 CHF gekostet!

Fasziniert haben mich später auch die Rucksack Reisen nach Ghana, Togo, Benin, die Weite, die Landschaft, die Offenheit der Menschen, und die Möglichkeit eine ganz andere Welt kennen zulernen, Danke Afrika.

Israel

Ein Gedi, der wohl reichste Kibbuz in Israel, jedenfalls zu meiner Zeit, liegt am Toten Meer. Der Ort wird heute als Geheimtipp verkauft und ich durfte dort für Kost und Logie arbeiten. Yap, das war angesagt zu meiner Zeit. Musste jeden Morgen die zu Tode getrampelten Truthähne aus der Zucht herausholen, Massenhaltung halt. Der Rest des Tages war frei...Volunteer. 

Bei der Anreise nach Haifa war der ganze nahe Osten zu sehen, alles braun ausser der Norden von Israel. Das Land war grün, fruchtbar und gab Arbeit und ein Leben den Bewohnern. Als ich Jerusalem besuchte wurde auf den Strassen geschossen! Via Westbank bin ich bis nach Eilat getrampt und habe auf noch nicht fertiggestellten Baustellen geschlafen. Eine weile Trampte ich mit einem Araber zusammen...er und seiner dressierten Ratte!!!

Der nahe Osten war ein beeindruckendes Erlebnis. Ich weiss nicht wie viele Generationen vergehen bis an diesem Ecken frieden einkehrt. Der Hass ist etwas fast unlösbares. Schade. 

Private Piloten Lizenz

Können sie sich vorstellen eine Flugschule zu absolvieren mit einem Ex Vietnam Piloten als ihren Chefinstruktor? ...war mir dabei des öfteren zum kotzen, da können sie drauf wetten...stall the plan into a spin and get out of it..... aber ich habe es realisiert und bestanden. Am 03.04.1991 wurde ich amtlich von der FAA getestet und für flugtauglich befunden:) 

Während diese Zeit hatte ich einen Nebenjob in einem Restaurant...Alpine Village so eine art good Food Place. Jedenfalls durfte ich mit der firmeneigenen Cessna Coreal einmal wöchentlich von Fort Lauderdale nach Fort Myers fliegen um Shrimps für die kommende Woche einzukaufen. 3-dimensionale Fortbewegung...war toll.  

Stankt Petersburg

Via Handelskammer (Swiss Baltic Chamber of Commerce) hatte ich die Möglichkeit in Russland zu arbeiten. Die Anreise mit dem Zug war bereits ein Erlebnis, Zöllner die dem Wort "Selbstbedienung" eine neue Meinung gaben, Züge die von aussen abgeschlossen wurden, Reisepässe welche man dem Wagen-polizist abgeben musste sind da so einige Dingen die mir in den Sinn kommen. Es war zu einer Zeit in welcher Russland in einem tiefen Vakuum verharrte. Das Regime ist bankrott, aber man weiss nicht weiter. Das Venedig vom Norden, St. Petersburg mit einem Bahnhof den man erleben muss um zu begreifen. Um es in meiner Sprache auszudrücken, was 70 Jahre staatlichen Terrorismus zurücklässt geht einem Schweizer tief unter die Haut. Während meiner Zeit an der Nevskiy Prospekt wurde ein Journalist am heiter hellen Tag auf der Strasse ermordet....und ich muss mir dauernd anhören wie gefährlich Brasilien sein soll!!!!! 

Brasil ist grösser als Europa,

..wilder als Afrika, und seltsamer als Baffin Land. (Lawrence Durrell)

Die Tembé, sind ein indigenes Volk in Brasilien;.. hier ihre Sichtweise! 

Vor langer Zeit besaß der Königsgeier das Feuer. Die Menschen mussten ihr Fleisch in der Sonne trocknen. Sie konnten es nicht kochen. Aber eines Tages beschlossen sie das Feuer zu stehlen. Sie töteten einen Tapir. Als der Kadaver voller Würmer war, kam der Königsgeier mit seinen Freunden vom Himmel. Sie warfen ihre Federn ab und verwandelten sich in Menschen. Sie entzündeten ein großes Feuer. Sie wickelten die Würmer in Blätter und legten sie ins Feuer um sie zu backen. Die Männer, die sich in der Nähe des toten Tiers versteckten, versuchten das Feuer zu stehlen, aber sie hatten keinen Erfolg. Sie versuchten es wieder, und schließlich gelang es ihnen, den Geiern das Feuer zu entwenden!

Warum ich diese Geschichte wichtig finde? ...obwohl wir diese heute noch lebenden Gruppen Steinzeitmenschen, Zurückgeblieben, Barbaren etc. nennen, hat ihre Lebenseinstellung mehr mit der Realität zu tun als unsere Kultgeschichte mit dem "Rippli" aus welchem die Holde geschaffen wurde...von den Spinnern im Sand reden wir schon gar nicht. 

Silvy

Also wir sind jetzt bald fünfundzwanzig Jahre zusammen. Kennengelernt haben wir uns auf ziemlich klassische Weise. Vorgestellt - Freundlichkeiten ausgetauscht - gewartet bis der andere sich meldet - Emails ausgetauscht - miteinander ausgegangen - durfte zu Silvy nach Hause - den Eltern vorgestellt - endlich mal rummachen - ...zwei Jahre später Ringe bei H.Stern in Curitiba bestellt - mit Gravuren versehen (natürlich in Portugiesisch)  com Amor und sind immer noch zusammen....vielleicht finde ich Brasilien deshalb so faszinierend! Auf die Frage: was würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen, ja das wäre sicher Silvy. 

Kye

Unser Sohn Kye wurde 2004 in der Andreas Klinik in Cham geboren. Silvy und ich, wir wollten beide einen Kurzen Namen, einen den man nicht mit übernahmen belegen kann...wie auch immer, wir fanden den Namen gut. Mit Kye hat sich unser Leben ziemlich schnell geändert. Mit der Nachtruhe war es vorerst mal dahin, und auch sonst...Eltern wissen was ich meine und die nicht Eltern werden es nicht verstehen. Wir mussten auch unser Schulwissen wieder auffrischen, weil die WARUM Zeit anfing. Aber Leute, wenn ich Aufwand und Ertag in eine Waagschale lege; ein Kind gibt einem so vieles, es ist das schönste auf der Welt.  

Chopper

Von Silvy zum 60. Geburtstag erhalten. Wir hatten beide viel Freude daran...und haben auch grössere Touren nach Frankreich, und in den Alpen unternommen. Tolles Geschenk von einer tollen Frau. Danke

Wir bauen ein Haus

Yap Leute, in Brasilien. 

Nach dem dritten Anlauf haben wir endlich eine vertrauenswürdige Architektin gefunden und bauen ein Haus für die Eltern. Heloise, ist eine kompetente angenehme und aufgestellte Persönlichkeit. Sie bringt viele Ideen, und wenn wir auch nicht alles wollen, Sie hält das Team trotzdem zusammen. Auch der Ingenieur, der Bauleiter....das ganze Team passt. Und was sehr wichtig ist, wir können das ganze aus der Schweiz steuern. Mit Whatsup haben wir regelmäßige Sitzungen und das klappt wunderbar.